Im Rahmen des Seminars »Terrestrisches Laserscanning 2025« (TLS 2025) des DVW e. V. – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement – wurden im Dezember in Fulda der ÖbVI-Petersen-Preis verliehen.
ÖbVI-Petersen-Preis 2025 verliehen
Herausragende Arbeiten im Bereich Laserscanning ausgezeichnet
Wenn Nachwuchs sichtbar wird
Fortschritt entsteht dort, wo Fragen neu gestellt werden. In Methoden, die genauer hinschauen. Und in jungen Menschen, die den Mut haben, ihre Arbeiten zu zeigen.
So war es auch beim Seminar »Next Level TLS – Präzision, Effizienz und neue Perspektiven«, das vom 10. bis 12. Dezember in Fulda stattfand. Neben aktuellen fachlichen Entwicklungen rund um das Laserscanning rückte hier der Geodäsie-Nachwuchs und das, was er mitbringt, in den Mittelpunkt.
Raum für Ideen – und für Begegnung.
14 Absolventinnen und Absolventen nutzten in Fulda die Gelegenheit, ihre Abschlussarbeiten vorzustellen. Zunächst in kurzen Teaser-Vorträgen – konzentriert, präzise, auf den Punkt. Später, bei der Posterpräsentation, wurde daraus ein Dialog. Kein Frontalformat, sondern Gespräche auf Augenhöhe.
Zwischen Fachleuten und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. Zwischen Erfahrung und Neugier. Zwischen Theorie und Praxis.
Eine begleitende Poster-Rallye sorgte dafür, dass niemand nur vorbeiging. Man blieb stehen, fragte nach, hörte zu und merkte schnell: Hier geht es nicht um Prüfungen oder Noten, sondern um Ideen, die ihren Weg in die Praxis finden wollen.
Wenn das Publikum entscheidet
Die Entscheidung über den ÖBVI-Petersen-Preis lag – ganz bewusst – nicht bei einer abgeschlossenen Jury, sondern beim Fachpublikum selbst. Per Online-Abstimmung konnten die Teilnehmenden ihre Stimme abgeben. Ein transparentes Verfahren, das Beteiligung schafft und Verantwortung teilt.
Die Preisverleihung, moderiert von Michael Petersen, bot schließlich einen Moment des Innehaltens. Einen Blick zurück – und nach vorn.
Der Preis entstand vor 17 Jahren, aus der Frage heraus, wie Studierende stärker in das TLS-Seminar eingebunden werden können. Wie man ihnen eine Bühne gibt. »Damals war noch nicht klar, wohin sich das Seminar entwickeln würde«, erinnerte Petersen. »Aber klar war: Ohne Nachwuchs gibt es keine Zukunft.«
Dass diese Idee bis heute trägt, zeigte sich auch in Fulda.
Die Preisträger 2025
Nach Auswertung der Stimmen standen die diesjährigen Preisträger fest:
Den 1. Platz belegte Sarah Hillen (Hochschule Mainz) mit ihrer Masterarbeit
»Qualitätsgesicherte dreidimensionale Erfassung und Auswertung historischer Bauwerke am Beispiel der Marksburg«.
Eine Arbeit, die zeigt, wie präzise Messtechnik und der sensible Umgang mit historischer Bausubstanz zusammenwirken können und einen wichtigen Beitrag zum langfristigen Erhalt von Kulturgütern leistet.
Der 2. Platz ging an Marco Antonio Ortiz Rincón (Technische Universität München). Seine Masterarbeit
»Strategies for Point Cloud Registration of Local Laser Scanning Point Clouds to Geo-referenced ALS and MLS Data of Munich Inner City Areas«
verbessert die Integration unterschiedlicher Sensordaten im urbanen Raum und leistet einen wichtigen Beitrag zu konsistenten, hochgenauen 3D-Stadtmodellen. Die Arbeit war nicht nur fachlich überzeugend, sondern auch formal ein Novum: das erste vollständig englischsprachige Poster im Wettbewerb.
Den 3. Platz belegte Laura Lingel (Karlsruher Institut für Technologie) mit ihrer Arbeit
»Untersuchung des Potentials von TLS für das dynamische Monitoring von Brücken«.
Ihre Fragestellung hat einen klaren und aktuellen Praxisbezug und eröffnet neue Perspektiven für die Bauwerksüberwachung und das Infrastrukturmanagement.
Nachwuchsförderung, die wirkt
Der ÖBVI-Petersen-Preis ist längst mehr als eine Auszeichnung. Er ist ein Zeichen. Dafür, dass Nachwuchsförderung nicht nebenbei passiert, sondern bewusst Raum bekommt. Dass Sichtbarkeit zählt. Und dass Fortschritt dort entsteht, wo Menschen ernst genommen werden.
Oder, wie Michael Petersen es zusammenfasste: »Wenn wir jungen Talenten zuhören, lernen wir selbst dazu.«
Der DVW e.V. und ÖBVI Petersen blicken bereits auf das kommende TLS-Seminar 2026 – und auf viele weitere wirksame Geschichten aus der nächsten Generation der Geodäsie.

ÖbVI-Petersen-Preis
Der ÖbVI-Petersen-Preis wird jährlich im Rahmen des TLS-Seminars verliehen, um herausragende Leistungen von Studierenden im Bereich der Geodäsie und verwandter Disziplinen zu würdigen. Seit vielen Jahren richtet Michael Petersen zusammen mit dem Vermessungsbüro ÖbVI Petersen den Preis aus und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ziel der Auszeichnung ist es, die Bedeutung innovativer Technologien wie des Laserscannings für die Geodäsie und das Landmanagement hervorzuheben und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu ermutigen.


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