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Hochwasserschutz 2.0

Bericht

Ready, Set, Smart City! – Mit Geodaten die urbane Zukunft gestalten

Extremwetter, Verkehrskollaps, Wohnraumknappheit – unsere Städte stehen vor gigantischen Herausforderungen. Doch die Lösungen sind näher, als man denkt: in Geodaten, digitalen Zwillingen und cleveren, KI-gestützten Systemen.

In der Themenreihe „Ready, Set, Smart City“ zeigt die INTERGEO, die führende Fachveranstaltung für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, Städten, Kommunen und politischen Entscheidern exklusiv, wie innovative Technologien aus der Welt der Geodaten helfen können, urbane Herausforderungen intelligent und nachhaltig zu meistern.

Ob digitales Hochwassermanagement, intelligente Verkehrssteuerung oder BIM-basierte Stadtplanung – die INTERGEO gibt Einblicke, liefert Fakten und zeigt Best-Practice-Beispiele. Diese Serie bietet jeden Monat frische Impulse, klare Fakten und konkrete Handlungsempfehlungen, mit denen Städte und Kommunen zukunftssicher aufgestellt werden können.

Verpassen Sie nicht die Chance, rechtzeitig vor der INTERGEO 2025 in Frankfurt up-to-date zu sein. Nutzen Sie die Gelegenheit, Innovationen nicht nur digital kennenzulernen, sondern sie im Oktober vor Ort live zu erleben und direkt mit den Experten ins Gespräch zu kommen.

Hochwasserschutz 2.0 – Mit Geodaten gegen die nächste Flut

23.04.2025, Karlsruhe/ Frankfurt: Extremwetterereignisse, Starkregen und Hochwasser – Begriffe, die in den letzten Jahren zunehmend Schlagzeilen machen. Kommunen stehen heute vor der großen Herausforderung, ihre Bürger und Infrastruktur wirksam vor Überflutungen zu schützen. Die Antwort auf diese Herausforderung liegt nicht nur in stärkeren Dämmen oder verbesserten Pumpwerken, sondern vor allem in intelligent genutzten Geodaten und digitalen Technologien.

Geodaten als Schlüssel zur Vorsorge

Moderne Geoinformationssysteme (GIS) und digitale Geländemodelle liefern präzise Informationen darüber, welche Gebiete besonders hochwassergefährdet sind. Mithilfe von digitalen Zwillingen lassen sich unterschiedliche Hochwasserszenarien virtuell simulieren – eine entscheidende Voraussetzung, um Schutzmaßnahmen frühzeitig und effektiv planen zu können. Gemeinden wie Köln und Dresden nutzen bereits solche digitalen Zwillinge, um ihre Hochwasserschutzkonzepte stetig zu optimieren.

Erdbeobachtung und Echtzeitdaten

Ein weiterer bedeutender Fortschritt kommt aus dem All: Erdbeobachtungssatelliten des europäischen Copernicus-Programms liefern nahezu in Echtzeit Bilder und Daten, die Veränderungen von Flussläufen, Bodenfeuchte und Pegelstände dokumentieren. Kommunen können damit schneller reagieren und Krisensituationen besser einschätzen. So konnte etwa bei der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal im Nachgang anhand dieser Daten nachvollzogen werden, wo zukünftig verbesserte Schutzmaßnahmen notwendig sind.

Ein konkretes Beispiel liefert das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, das zum Weltwassertag 2025 eindrucksvoll demonstrierte, wie präzise Geländemodelle und Geodaten genutzt werden können, um Risikogebiete frühzeitig zu identifizieren und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Hier geht es zum Daten- und Kartendienst des Landesamtes.

BEAM-Daten für gezielte Risikobewertung

Ein weiterer wichtiger Baustein im Hochwasserrisikomanagement ist die Verwendung des BEAM-Datensatzes (Basic European Assets Map). BEAM bietet eine detaillierte digitale Kartierung, die den monetären Wert von Vermögenswerten pro Flächeneinheit (EUR/m²) darstellt. Kombiniert mit Daten zu Überflutungstiefen und Schadensfunktionen ermöglicht dies eine präzise Abschätzung potenzieller Schäden durch Hochwasser. Diese Datengrundlage hilft Kommunen und Behörden dabei, Risikogebiete gezielt zu identifizieren und Schutzmaßnahmen effektiv zu planen. Ein Beispiel dafür ist die Anwendung von BEAM-Daten in Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Flutkatastrophe von 2021, bei der die Datenerfassung eine gezielte Analyse und Planung ermöglichte.
Die Integration von BEAM-Daten in das Hochwasserrisikomanagement bietet somit eine wertvolle Grundlage für die Planung und Umsetzung effektiver Schutzmaßnahmen. Auf der INTERGEO haben Kommunen die Möglichkeit, sich über den Einsatz solcher innovativen Geodatenlösungen zu informieren und von Best Practices zu lernen.

Schwammstädte und KI: Ein visionärer Ansatz für Hochwasserschutz

Ein weiteres innovatives Konzept, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind sogenannte Schwammstädte. Dieses Konzept verbindet nachhaltige Stadtplanung mit modernster Technologie. Städte wie Darmstadt verfolgen bereits den Ansatz einer dezentralen Wasserbewirtschaftung, indem sie Regenwasser speichern und für Trockenzeiten nutzen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Schlaues Wasser“ in Darmstadt, das auf wassersensible Stadtentwicklung setzt und Wasser intelligent und nachhaltig managt. Ziel ist es, die Wasserkreisläufe im Quartier zu optimieren und Wasser gezielt in der Stadt zu halten, um Überflutungen zu vermeiden und in Dürreperioden nutzen zu können.

Auch das Fraunhofer IAO setzt mit dem Forschungsprojekt RIWWER in Duisburg innovative Maßstäbe. Hier werden KI-Technologien eingesetzt, um Wassermengen im Kanalnetz intelligent zu steuern und frühzeitig auf drohende Überlastungen zu reagieren. Durch ein umfassendes Sensorenmonitoring und KI-gesteuerte Wasserverteilung können Wasserschleusen rechtzeitig geöffnet, überschüssiges Wasser in Regenrückhaltebecken geleitet und so die Infrastruktur effektiv geschützt werden.

Gesetzliche Grundlagen: Das neue Hochwasserschutzgesetz

Als Reaktion auf die zunehmenden Hochwasserereignisse hat das Bundesumweltministerium (BMUV) das neue Hochwasserschutzgesetz III vorgelegt. Dieses Gesetz schafft wichtige rechtliche Grundlagen, damit Menschen, Siedlungen und Infrastruktur langfristig besser vor Hochwasserschäden geschützt werden. Zentrale Punkte sind lokale Vorsorgekonzepte für Starkregenereignisse, strengere Anforderungen an die Planung und den Bau von Infrastruktur und Gebäuden, sowie beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren für Schutzmaßnahmen. Weiterführende Informationen zum Hochwasserschutzgesetz III finden Sie im aktuellen BMUV-Informationspapier zum Hochwasserschutz.

Warum ist die INTERGEO für Kommunen entscheidend?

Die INTERGEO ist als weltweit führende Messe für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement ein Pflichttermin für politische Entscheider, Stadt- und Raumplaner. Hier erfahren Kommunen aus erster Hand, wie sie mit moderner Geodaten-Technologie Hochwasserschutzkonzepte der nächsten Generation entwickeln können. Innovative Lösungen von Hochwasserfrühwarnsystemen über digitale Geländemodelle bis hin zu modernsten Drohnen- und Satellitendaten werden anschaulich präsentiert.

Vernetzung und Wissenstransfer

 Neben technischen Innovationen bietet die INTERGEO Kommunen und Städten eine einzigartige Gelegenheit, sich direkt mit Experten und Kollegen auszutauschen. Praxisbeispiele und Workshops geben wertvolle Impulse für eigene Hochwasserschutzkonzepte. Politische Entscheider erhalten die notwendigen Werkzeuge, um ihre Gemeinden proaktiv und datenbasiert auf Extremwetterereignisse vorzubereiten.

Nutzen Sie die Chance, sich auf der INTERGEO umfassend zu informieren – denn die nächste Flut wartet nicht.

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