Cop4ALL erhält Zukunftspreis des DVW
Das Projekt »Cop4ALL« von Geobasis NRW wurde im Rahmen der INTERGEO in Stuttgart mit dem DVW-Zukunftspreis ausgezeichnet.
DVW-Präsident Rudolf Staiger verleiht den DVW-Zukunftspreis an das Projekt Cop4ALL von Geobasis NRW (von links): Stefan Sandmann, Dr. Jens Riecken und Prof. Rudolf Staiger (Bild: © INTERGEO 2024, HINTE Expo & Conference GmbH)
Präzise Informationen zur Bedeckung der Erdoberfläche bilden die Grundlage für alle umweltrelevanten Fragestellungen, sei es zum Versiegelungsgrad des Erdbodens, zur Landschaftsplanung oder für Klimasimulationen. Mit diesem Ziel hat Geobasis NRW das Fernerkundungsverfahren Cop4ALL NRW (Copernicus für Alle) entwickelt, wobei frei verfügbare Satellitendaten des Copernicus-Programms genutzt werden.
Das Besondere an diesem Projekt ist die innovative Methode zur Ableitung der Landbedeckung, bei der eine kombinierte Bildanalyse der Sentinel‑2-Aufnahmen sowie der aktuell verfügbaren Digitalen Orthophotos durchgeführt wird. Hierbei kommen fortschrittliche Verfahren der künstlichen Intelligenz zum Einsatz. Zusätzlich werden die Fernerkundungsdaten genutzt, um in einem weiteren Schritt Veränderungshinweise für die amtlichen Geoinformationssysteme der Vermessungsverwaltungen zu ermitteln.
Alle Länder sowie der Bund haben entschieden, das Verfahren Cop4ALL NRW nach dem Ansatz »Einer für Alle« einzusetzen und die Landbedeckung für Deutschland an zentraler Stelle in einer Bund-Länder-Zusammenarbeit abzuleiten, bekannt als Cop4ALL DE. Dieses Projekt ermöglicht erstmals die Ableitung der Landbedeckung für Deutschland nach einheitlichen Spezifikationen und in einer bisher unerreichten geometrischen Auflösung, die regelmäßig aktualisiert wird. Das ambitionierte Ziel, zu Beginn 2025 einen bundesweiten Datensatz zur Landbedeckung öffentlich bereitzustellen, verdeutlicht die weitreichende Bedeutung dieses Projekts.
Mit dem Zukunftspreis 2024 würdigt der DVW den innovativen Einsatz von KI und Cloudtechnologien sowie die zukunftsweisende Form der Zusammenarbeit der Geoinformationsverwaltungen Deutschlands. Diese Initiative trägt erheblich dazu bei, die Sichtbarkeit der Disziplinen Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement – zentrale Themen des DVW e. V. – in der breiten Öffentlichkeit zu erhöhen.
Über den Zukunftspreis:
Der DVW e. V. verleiht seit 2022 im zweijährigen Turnus den DVW-Zukunftspreis. Dieser Preis zeichnet eine bahnbrechende Idee oder überzeugende Leistung in Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement aus, die den internationalen Stand von Wissenschaft und Technologie deutlich erweitert hat und die von überragend interdisziplinärer oder übergeordneter gesellschaftlicher Bedeutung ist.
Der DVW-Zukunftspreis würdigt die Rolle von Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement als grundlegende Querschnittsdisziplin im interdisziplinären Zusammenspiel in den Projekten. Damit fördert der DVW das Verständnis der Beiträge der eben genannten Disziplinen für den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt und zur Lösung besonderer gesellschaftlicher Herausforderungen und steigert die Sichtbarkeit in der breiten Öffentlichkeit.
Der DVW-Zukunftspreis ist ein ideeller, undotierter Preis. Die Auswahlentscheidung wird von einem hochkarätig besetzten Findungskomitee vorbereitet und von der Mitgliederversammlung des DVW e. V. getroffen.
Im Jahr 2022 wurde das Kooperationsprojekt »Connected Urban Twins – Urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge für Integrierte Stadtentwicklung« (CUT) der Städte Hamburg, Leipzig und München mit dem DVW-Zukunftspreis ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielt das Projekt »Cop4ALL« die Ehrung.