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Führung Bau Röhrenbergtunnel im Zuge des Ausbaus der B 33

Bericht

Im Rahmen einer außerplanmäßigen Bezirksgruppenveranstaltung besuchten 13 Mitglieder des DVW Baden-Württemberg e.V. der Bezirksgruppen Bodensee, Oberland und Rottweil am 08.05.2025 die Baustelle des Röhrenberg-Tunnels in Allensbach.

 Mit einer einführenden Präsentation informierten Frau Selina Sprunk und Herr Tobias Maroni vom Regierungspräsidium Freiburg zu Beginn der Veranstaltung über die Großbaustelle „Ausbau der B 33.“

Die grundlegenden Zielsetzungen des Projekts sind:

-     Lückenschluss B 33 zwischen der Anschlussstelle Allensbach-West und der der A 7 (Schweiz)

-     Vermeidung von Stau

-     Erhöhung der Verkehrssicherheit

-     Lärmschutz

Erste planerische Überlegungen und Trassenvarianten gehen auf die 1980-er Jahre zurück. Schließlich erfolgte der Planfeststellungsbeschluss für die Maßnahme im Jahr 2007. Dieser sieht den vierstreifigen Ausbau der B 33 zwischen Allensbach und Konstanz auf einer Länge von 10,8 km mit insgesamt 3 Tunnelbauwerken vor. Die genehmigten Gesamtkosten (Stand 2019) betragen 408 Mio. Euro. Allerdings befindet sich derzeit eine Kostenfortschreibung in Bearbeitung.

Ein zentraler Baustein der Gesamtmaßnahme ist der Röhrenberg-Tunnel, der die Verkehrsanbindung optimieren und gleichzeitig die Anwohner – insbesondere auch die nördlich an die B 33 angrenzenden renommierten Kliniken Schmieder – vor Lärm und Schadstoffbelastung schützen soll.

 

Technische Daten des Tunnels
Länge: 970 Meter

Breite: 22 Meter

Bauweise: Zwei Tunnelröhren mit jeweils zwei Fahrstreifen in offener Bauweise

Baufortschritt und Zeitplan
Die Rohbauarbeiten für den Tunnel wurden im Jahr 2023 europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag für den Rohbau erhielt die ARGE Storz/ Eiffage. Der Spatenstich fand am 11. Juli 2024 statt. Laut Bauzeitenplan soll der Rohbau Mitte 2028 fertig gestellt sein.

Anschließend werden die Arbeiten für die Einrichtung der Betriebstechnik durchgeführt.

Diese werden bis ins 3. Quartal 2029 andauern. Die Verkehrsfreigabe ist für Ende 2029 terminiert.

Baubegleitende Herausforderungen
Neben der unmittelbaren Nähe zur bestehenden Bebauung sind verschiedene bauliche, ökologische und geologische Herausforderungen zu beachten:

-      Bauarbeiten unter Aufrechterhaltung des Verkehrs (bei dauerhaft hohem Verkehrsaufkommen)

-      Naturschutzmaßnahmen: Abfischungen und Muschelabsammlungen von Bach- und Teichmuscheln im Mühlbach

-     Barrierefreiheit: Sicherstellung stets zugänglicher Wege für Fußgänger, Radfahrer und dem Kraftfahrzeugverkehr während der Bauphase

-     Aushub: die Verwendung bzw. Entsorgung des Aushubs

Grunderwerb
Die Bereitstellung der für den Ausbau benötigten Flächen erfolgt über eine begleitende Unternehmensflurbereinigung. Die Zuständigkeit dafür liegt bei der gemeinsamen Dienststelle Flurneuordnung der Landkreise Tuttlingen und Konstanz mit Sitz am Landratsamt in Tuttlingen.

Zukünftige Entwicklungen
Das gesamte Bauprojekt der B 33 soll voraussichtlich bis 2034 abgeschlossen sein. Für den baugleichen Tunnel bei Hegne werden die Vorbereitungen zur EU-weiten Ausschreibung in den kommenden 2 Jahren beginnen und anschließend die bauliche Umsetzung folgen.

Dem Vortrag schloss sich eine Baustellenbegehung an.  Aktuell wurde begonnen, die Seitenwände und die Decke des Röhrenbergtunnels zu betonieren.

Nach ca. 2h war die von den Teilnehmenden als sehr gelungen empfundene Veranstaltung offiziell beendet. Der Nachmittag wurde dann noch gemeinsam im Naturfreundehaus Bodensee gemütlich ausklingen gelassen.

Vielen Dank an dieser Stelle den Vertretern des Regierungspräsidiums, die Einblicke in das Projekt gewährten. Dank aber auch an die Mitglieder, die sich die Zeit genommen haben, an der Veranstaltung teilzunehmen, um damit dem Netzwerkgedanken des DVW Rechnung zu tragen.

Impressionen