Vom 04. bis zum 10. Mai fand das Internationale Geodätische Studententreffen (IGSM) in Rabat, der Hauptstadt Marokkos, statt. Es wurde von den Studierenden des Institut Agronomique et Vétérinaire Hassan II. organisiert. Die Tagung wurde von über 100 Teilnehmenden aus ganz Europa und Afrika besucht. Wir - Moritz Aberle und Nils Schneider - haben an dem IGSM zu zweit für das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) teilgenommen. Angereist sind wir per Flugzeug nach Tanger im Norden Marokkos, von wo wir eine Mitfahrgelegenheit nach Rabat nutzen konnten. Abends gab es in der gemeinsamen Unterkunft zur Begrüßung ein traditionelles marokkanisches Willkommensessen.
Der zweite Tag begann mit der offiziellen Eröffnung des IGSM, gefolgt von einer Vorstellung der Veranstaltungssponsoren und einer traditionell-marokkanischen Tanzaufführung. Nach dem Mittagessen nahmen wir an einer Stadtrallye teil, bei der wir zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt geführt wurden und mehr über die Geschichte der Stadt erfahren haben. Am Abend fand der "International Evening" statt, bei dem jedes Teilnehmerland kulinarische Spezialitäten aus seiner Heimat zum Probieren anbot. Begleitet wurde dies von Musik aus den verschiedenen Ländern, und alle wurden in die jeweiligen traditionellen Tänze eingeführt.
Der dritte Tag war den fachlichen Inhalten gewidmet, darunter Präsentationen und Poster von Studierenden und Doktorand*innen verschiedener Universitäten. Die Themen reichten von klassischer Landesvermessung über Industrievermessung bis zur 3D-Modellierung von Baudenkmälern und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Besonders interessant war es, diese verschiedenen Anwendungsgebiete der Geodäsie aus unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen. Am Nachmittag stand als Kontrastprogramm ein internationales Sportturnier an.
Für den Mittwoch war eine Exkursion zu den Wasserfällen von Akchour und in die Stadt Chefchaouen im Norden Marokkos angesagt. Während an den Wasserfällen die beeindruckende, überraschend grüne Natur Marokkos im Vordergrund stand, wurde mit Chefchaouen eine historisch bedeutsame Stadt besichtigt. Sie ist bekannt für ihre blau-weiss gestrichenen Häuser und Gassen und verfügt über eine Altstadt, deren Struktur aus dem späten Mittelalter bis heute erhalten ist.
Am folgenden Tag fanden Workshops mit fachlichem Fokus statt, deren zwei Hauptthemen die 3D-Sensorik und -Modellierung und die automatisierte Entscheidungsfindung mit künstlicher Intelligenz in der Landwirtschaft und im Datenmanagement waren.
Am letzten Tag konnten wir Zeit am Strand von Salé verbringen und zum Beispiel Kajak und Katamaran fahren. Anschließend stand die General Assembly und zuletzt das Gala-Dinner auf dem Programm, wie es beim IGSM üblich ist. Alle Teilnehmenden kleideten sich passend zu dem Dresscode „Geschichten aus 1000 und einer Nacht“ und trafen sich in einer traditionellen Location für Festlichkeiten, um das Dinner gemeinsam zu genießen.
Das nächste IGSM findet im 2026 in Zagreb, Kroatien statt und als Austragungsort für das Jahr 2027 wurde Wrocław in Polen gewählt. Zudem wurden die Ostbayrische Technische Hochschule Amberg-Weiden, die Technische Universität Ostrava (CZ) und die Universität Kayseri (TK) als neue Mitglieder in die International Geodedic Student Organization (IGSO) aufgenommen.
Beim IGSM konnten zahlreiche wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, und die Teilnahme ist definitiv zu empfehlen. Unser besonderer Dank gilt dem DVW Baden-Württemberg e. V. für die finanzielle Unterstützung.
