Das rund 1700 Jahre alte Römerbergwerk Meurin befindet sich inmitten des größten Untertage-Tuffsteinabbaugebiets nördlich der Alpen. Es handelt sich um einen originalen Steinbruch aus der römischen Antike, die Abbauspuren sind an vielen Stellen noch deutlich sichtbar. Der abgebaute Tuffstein fand Verwendung in zahlreichen in der römischen Zeit errichteten Bauwerken, u.a. in Köln und in Xanten.
Das einst mehrere Meter unter Tage liegende Stollensystem wurde im 20. Jahrhundert durch das Abtragen der vom letzten Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor rund 13.000 Jahren stammenden Bimsschicht ans Tageslicht befördert, so dass für eine Bergwerks-Tour nicht mal eine Taschenlampe notwendig ist.
Unter der Führung von Archäotechniker Andreas Wagner, einem Mitarbeiter der Vulkanpark GmbH begaben sich 19 Teilnehmer, einige wieder in Begleitung ihrer Partner, auf die Spuren des Abbaus und der Weiterverarbeitung des vulkanischen Rohstoffs in römischen Zeiten und erhielten Einblicke in den Arbeitsalltag der Bergarbeiter im und um den Steinbruch. Besonderes Highlight war die Präsentation von Vermessungsgeräten aus römischer Zeit: Ausgestellt waren eine Groma, ein Vermessungsgerät zum Abstecken von rechten Winkeln (funktionell vergleichbar einem Winkelprisma), ebenso wie ein Chorobates, eine frühe Form eines Nivelliergerätes, das von den Römern insbesondere beim Bau von Wasserleitungen (Aquädukten), Brücken (Viadukten) und Tunneln eingesetzt wurde. Sehr interessant und spannend!
Andreas Wagner präsentierte und erläuterte uns alles auf sehr lebendige und anschauliche Weise, im wahrsten Sinne des Wortes „zum Anfassen“. Ganz herzlichen Dank für die tolle Führung!
Im Anschluss begab sich die Gruppe zum Ausklang und gemeinsamen Abendessen in die Vulkanbrauerei in Mendig.
Es war wieder mal eine erkenntnisreiche und gelungene Veranstaltung der DVW-Familie. Die nächste Exkursion der Bezirksgruppe, gerne auch wieder mit Partner, ist für Oktober 2025 vorgesehen. Vorschläge für weitere Exkursionen nimmt der Vorsitzende der Bezirksgruppe gerne entgegen.
gez. Gerhard Berg