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Immobilienmarkt hat die Schockstarre im März/April überwunden – Findungsphase des Marktes im Mai/Juni

Die Spekulationen um Immobilienpreisentwicklungen, die Aktienkurse der Deutsche Wohnen SE oder der Vonovia SE und die Frage, ob die Umsätze demnächst einbrechen, bestimmen die Diskussionen der Fachszene der Immobilienmarktbeobachter.

Der DVW-Arbeitskreis 6 „Immobilienwertermittlung“ trifft sich in regelmäßigen Videokonferenzen und diskutiert eben diese Fragen.

Vieles ist anders zurzeit und viele Menschen wundern sich möglicherweise gerade über sich selbst und darüber, was sie gerade alles meistern müssen. Die Sorge um den Arbeitsplatz, das Arbeiten im Homeoffice, die Schulbesuche der Kinder, die Einschränkungen beim Einkaufen, Kommunikation und Fortbildung per Videokonferenzen und vieles mehr. Und alles hat irgendwie auch einen Einfluss auf die Wohnimmobilie, das Bürogebäude, das Einkaufszentrum. Irgendetwas liegt förmlich in der Luft, wir wissen nur noch nicht was genau passiert.

Die Spekulationen um Immobilienpreisentwicklungen, die Aktienkurse der Deutsche Wohnen SE oder der Vonovia SE und die Frage, ob die Umsätze demnächst einbrechen, bestimmen die Diskussionen der Fachszene der Immobilienmarktbeobachter.

Der DVW-Arbeitskreis 6 „Immobilienwertermittlung“ trifft sich in regelmäßigen Videokonferenzen und diskutiert eben diese Fragen. Die letzte Konferenz fand am 9. Juni unter Beteiligung von 12 Expertinnen und Experten aus dem Arbeitskreis statt.

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Bild: © Peter Ache / Robert Krägenbring

Nach einhelliger Auffassung befindet sich der Markt nach kurzzeitiger Schockstarre im März/April nun in einer „Findungsphase“. Gut erkennbar ist dies auch an der hohen Volatilität der Aktienkurse von Vonovia und Deutsche Wohnen oder an den vielen – teilweise widersprüchlichen – Meldungen zur Marktentwicklung.

Der Arbeitskreis ist sich einig: Dringend benötigt werden die Daten der Gutachterausschüsse, weil diese den Markt eindeutiger wiedergeben als andere Daten. Bei vielen Gutachterausschüssen werden Anstrengungen unternommen, schnell zu aussagefähigen Daten zu kommen. Mitglieder des Arbeitskreises, die auch in Gutachterausschüssen tätig sind, berichten von zunehmend verwertbaren Daten in den Metropolen wie München, Berlin und Hamburg. Aber auch in Niedersachsen und Thüringen werden Daten zusammengetragen.

Aufgrund dieser ersten Auswertungen zeigen sich zwar kurzfristige Rückgänge der Transaktionen im März/April. Diese dürften aber im Rahmen üblicher Schwankungen liegen. Ein eindeutiger ‚Nur-Corona-Effekt‘ ist derzeit nicht messbar. Vielmehr überlagern sich andere Effekte (Mietendeckel in Berlin, Einschränkungen bei Besichtigungen und Notarterminen, Personalknappheit bei den Behörden, …). „Ein möglicher Rückgang der Transaktionszahlen ist eher nicht dadurch gegeben, dass nicht gekauft werden will, sondern eher das nicht gekauft werden kann“, so Peter Ache, Leiter des Arbeitskreises.

Ob es in den Monaten Juni/Juli stärkere Rückgänge oder Preiseinbrüche geben wird, ist nicht sicher. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Rückgängen der Verkäufe kommt, wird eher als gering eingeschätzt. Gleiches gilt für die Preisentwicklungen.

Eine längerfristige Vorausschau zu Preis- und Umsatzentwicklungen bei den Immobilien mögen die Mitglieder des Arbeitskreises indes noch nicht geben. „Das ist uns zu spekulativ, weil wir noch nicht einschätzen können, wie die unterstützenden Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden insgesamt greifen“, so Ache.

Der Arbeitskreis wird sich weiter mit dem Thema befassen und die zu untersuchenden Fragestellungen zur Entwicklung auf den Immobilienmärkten konkretisieren. Gegen Ende Juni findet die nächste Videokonferenz zu diesem Thema statt.

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