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Von Nina Hagen zur Rentnerrakete

Fachexkursion ins Potsdam Museum brachte neue Perspektiven

In Luftbildern gibt es immer viel zu entdecken. Aber was kann eine Fachbesuchergruppe des DVW daraus mitnehmen? Für Experten ist diese Perspektive doch vertraut?! Haben nicht die allermeisten bereits mit Luftbildern unterschiedlicher Art zu tun gehabt, im beruflichen und auch privaten Kontext? Gibt es da noch mehr zu entdecken? Jedenfalls mehr als alle glaubten, wie sich bei der Exkursion am 29.07.2025 und dem Besuch der Ausstellung Luft | Bild | Potsdam im Potsdam Museum herausstellte. Die 15 Teilnehmenden waren überrascht, welche Geschichten die Bilder erzählt haben. Selbst Personen, die mit Potsdam eigentlich vertraut sind, eröffneten sie einen neuen Blick. Maßgeblichen Anteil hatte die Führung, die extra für den DVW angeboten wurde. Herr Leichsenring, Stadtführer und freier Mitarbeiter des Potsdam Museum, öffnete Münder und Augen.

© Stefan Wagenknecht

Welche Einblicke geben die Luftbilder in die verschiedenen Epochen der Stadtentwicklung? Wie zeigen sich gesellschaftspolitische Umbrüche in den Bildern? Welche Zerstörungen gab es? Was hat es mit dem Potsdamer Luftschiffhafen auf sich? Welche Veränderungen sind in den Luftaufnahmen verschiedener Zeitschnitte augenscheinlich und wie lassen sie sich erklären? Welche markanten Gebäude lassen sich immer wieder in den Bildern ausmachen? Was erzählen sie über die Geschichte der Stadt?

So erfuhr die DVW-Gruppe, was es mit der „Rentnerrakete“ auf sich hat, wo Vorfahren von Nina Hagen einst lebten, was es über die Bittschriftlinde am Potsdamer Landtag zu sagen gibt und wie die Mobilität von einst gedanklich zum Potsdamer Kullerpfirsich führt. Und während einige aus der Besuchsgruppe noch in Gedanken auf der luftbildsichtbaren mondänen Havelterrasse abhingen, waren die anderen schon wieder vom Gedanken erfüllt, dass man in Potsdam Stadtansichten von Verona und Rom gleichzeitig ansehen kann – und das ausgerechnet nicht im bekannten ältesten Filmstudio der Welt in Potsdam-Babelsberg.

Für alle war am Ende klar: Es kommt auf Details in den Bildern an und das Wissen, diese in den richtigen Kontext zu setzen und zu interpretieren. Aber mindestens genauso wichtig wie das fachliche Wissen ist die Vermittlung. Es geht eben auch darum, Informationen auf eine Weise zu vermitteln, die spannend, einprägsam und emotional ansprechend ist. Durch Geschichten können Menschen besser verstehen, sich mit den Inhalten verbinden und sie behalten. Sogenanntes Storytelling macht Inhalte lebendig und greifbar. Davon können Techniker und Ingenieure unserer Zunft noch bestimmt eine ganze Menge lernen, wenn mal wieder die Bedeutung von Geodaten erklärt werden muss.